Das Kriegerstüberl


Kindheitserinnerungen an die 30er bis 50er Jahre
von A.G. Wolter



Die Handlung gibt Einblicke in meine Kindheit und frühe Jugend in den 30er und 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Schauplatz des Geschehens ist Schwarzenfeld, ein Ort in der Oberpfalz im nördlichen Bayern, der damals etwa 2500 Einwohner hatte.

Mein Vater hatte einen Handwerksbetrieb, in dem eine Reihe von Näherinnen und Schuhmachern beschäftigt waren, die Schuhoberteile – die sogenannten Schäfte – für Orthopädieschuhmacher herstellten, die in den gesamten deutschen Sprachraum geliefert wurden.

Das Buch schildert eindrucksvoll und kurzweilig die Geschehnisse mit all ihren lausbubenhaften Begebenheiten in dieser wirtschaftlich schwierigen Epoche. Angefangen mit der Zeit im Kindergarten, der Einschulung und den damals üblichen „Tatzen“ (Schlag mit einem Stock auf die flach ausgestreckte Hand) und Schlägen auf das Hinterteil werden die damaligen Verhältnisse aus Kindersicht lebendig dargestellt. Aber auch die regelmäßigen Treffen bei den Versammlungen des Jungvolks werden erwähnt. Dies war eine Organisation der NSDAP, deren Zugehörigkeit zwar freiwillig war, der sich aber kaum ein Jugendlicher entziehen konnte.

Dies alles wird in einer unbeschwert kindlichen Weise geschildert, die manchen Vorfällen etwas von ihrem tatsächlichen Schrecken nimmt. Hervorzuheben ist die große und ehrliche Offenheit, mit der die unterschiedlichen Erlebnisse und Erfahrungen erzählt werden. Lachen und Weinen liegen eng beieinander. Es ist vom „Reifentreiben“ und „Schussern“ die Rede, und – anders als heute der Daueraufenthalt vor dem Computer – gehörte die Kunst des „Geiselschnalzens“ zum lautstarken Zeitvertreib der Kinder.

Ein Abenteuerspielplatz der besonderen Art bot sich bei meinen Großeltern. Im „Kriegerstüberl“ werden in einem Stil, als wäre es gestern gewesen, die nicht immer angenehmen Verhältnisse während der Kriegswirren und der Neuorientierung in Schwarzenfeld beschrieben. Auch der Bombenangriff auf Schwandorf wird erwähnt, vor allem weil im Anschluss daran fast ein Jahr lang kein Schulunterricht stattfand.
 Impressionen